Das Schwälmer Dorfmuseum Holzburg startet am Sonntag, 28. Januar 2024, 16 Uhr mit dem Format "Die Blaue Stunde" ins neue Museumsjahr: Wenn es dunkel wird, erwacht die Phantasie, in der schöne und wahrhaftige Geschichten erzählt werden.
Den Anfang macht dieses Jahr Delf Schnappauf aus Homberg-Wernswig mit seinem Vortrag zu Heinrich Heines Gedichtzyklus` "Deutschland - ein Wintermärchen".
Heine, geboren 1797 in Düsseldorf, ist eine Ausnahmeerscheinung in der deutschen Literatur. Sein Gedicht "Die Loreley", gehört zum Innigsten, was die romantische Dichtkunst in Deutschland hervorgebracht hat. Er selbst wollte aber partout kein Romantiker sein, fühlte sich eher der Aufklärung verbunden. Heine war Weltbürger, Patriot und Sozialreformer, aber vor allem Schriftsteller, Lyriker und Journalist, der die Verhältnisse mit seinem beißenden Spott entlarvte. 1831 emigrierte er nach Paris, nachdem er in Preußen wegen seines Judentums und seiner politischen Ansichten verfolgt worden war.
Der Zyklus "Deutschland ein Wintermärchen" enstand vor fast genau 180 Jahren im Januar 1844 und wurde von seinem Hamburger Verlag Hofmann & Campe sogleich publiziert. Das satirische Versepos bezieht sich auf eine Reise, die Heine im Herbst 1843 nach 12-jährigem Exil von Paris aus nach Deuschland unternommen hatte und spiegelt die politischen Verhältnisse und Befindlichkeiten im deutschen Vormärz wider. Unmittelbar nach der Herausgabe am 4. Oktober 1844 wurde das Epos von der Zensur verboten. Am 17.12.1844 erließ der preußische König Friedrich-Wilhelm IV. einen Strafbefehl gegen Heine. Da war Heinrich Heine aber schon längst wieder zurück in Paris.
Veranstaltungsort: Blauer Saal, Schwälmer Dorfmuseum Holzburg,
Eintritt: 3.- Euro, inkl. Tee und Gebäck.