Das Schwälmer Dorfmuseum startet 2018 gleich mit zwei Ausstellungen in die neue Museumssaison. Unter dem Titel „Handarbeitstechniken aus der Schwalm“ zeigt das Museum vom 8. April bis 3. Juni 2018 neue und traditionelle Schwälmer Handarbeiten.
Ausstellung: Patchwork und Quilts
Quilten bedeutet im Englischen steppen. Quilts können Wandteppiche, Bett- , Zier- oder Tagesdecken, Kissen, Tischläufer oder auch Handtaschen sein. Die Muster sind bunt und vielfältig und folgen individuellen Vorlieben.
Die Ausstellung im Schwälmer Dorfmuseum Holzburg zeigt Arbeiten von Regina Bauer, Erika Ihle, Monika Selentschik, Bettina Dickel, Heidi Fieser, Hannelore Schwab, Elisabeth Hahn, Gaby Krauß, Marisa Heipel, Franziska Hess, Marion Schulzen, Martina Nau, Martina Schorm-Wickert, Nina Kristin Kalkstein, Rebecca Lange, Roswitha Heinmüller; Stefanie Schipplick, Waltraud Müller, Monika Krauß, Silke Stumpf, Sabine Knapp, Marlen Tenschert, Brigitte Jäckel, Gudrun Bächle, Elke Schinz, Birgit Werner aus Schrecksbach und der Region. Sie alle haben sich unter der Leitung von Regina Bauer zusammengefunden. und sind begeisterte Anhängerinnen des Quiltens.
Das Quilten stammt ursprünglich aus China und war im ganzen Orient verbreitet. Kreuzritter brachten die Kunst des Quiltens im Mittelalter nach Europa. Frühe amerikanische Siedler exportierten sie
im 18. Jh. nach Nordamerika und bildeten das Quilten zu einer hohen Kunstform aus (z.B. bei den Amish People). Die kunstvoll gearbeiteten Quilts, bei denen drei Stofflagen (Blöcke) übereinander
gesteppt werden, setzten sich u.a. aus kleinsten Stoffresten (Patchwork) zusammen. Längst ist die anspruchsvolle Kunst des Quiltens nach Europa zurückgekehrt und hat auch in der Schwalm viele
Anhängerinnen gefunden.
Ausstellungseröffnung „Patchwork und Quilts“ am Sonntag, 8. April, 14 Uhr im Blauen Saal des Schwälmer Dorfmuseums in Anwesenheit der Künstlerinnen.
Ausstellung: Das schöne Bein. Zwickelstrümpfe in der Schwälmer Tracht
Die parallel stattfindende Ausstellung im OG des ehemaligen Gasthauses Wahl widmet sich einem bisher eher vernachlässigten Detail der Schwälmer Tracht: Dem Zwickelstrumpf, kunstvoll aus Wolle
oder Baumwolle gestrickt. Im Gegensatz zu den restlichen Trachtenteilen wurden die Zwickelstrümpfe von den Mädchen und Frauen in der Regel selbst gestrickt. Dem Zeichensystem der Tracht
entsprechend gibt es zahlreiche verschiedene Muster für unterschiedliche Anlässe: Eingelegte, stolze für weltliche Festtage, Sonntagsstrümpfe und Werktagesstrümpfe, Strümpfe für Sommer und
Winter, für Trauer und Halbtrauer. Alle Muster haben Namen, die örtlich differieren. Auch Männer trugen Zwickelstrümpfe mit leicht variierenden Mustern.
Die Ausstellung präsentiert die beeindruckende Vielfalt der aufwändig gestrickten Muster. Sie zeigt kleine Veränderungen und alltagspraktische Details, wie z.B. nachträglich angestrickte
Strümpfe, die für die immer kürzer werdenden Röcke verlängert wurden. Zu sehen sind gestopfte und löcherige Strümpfe, Strümpfe mit Gummizügen und Knöpfen für Lochgummis und Hüfthalter, die das
Herunterrutschen der blickdichten Schönheiten verhindern sollte. Prächtige Strumpfbänder, Handschuhe, Gamaschen, „Blaustrümpfe“ für Männer und Schwarz-weiß-Fotos ergänzen die Ausstellung.
Ausstellungseröffnung am Sonntag, 8. April, 15 Uhr im OG des ehemaligen Gasthofes Wahl.
Zur Finissage am Sonntag, 3. Juni 2018 spricht Heidrun Merk unter dem Titel „Vom Seidenstrumpf zum Blaustrumpf“ über die Geschichte der Beinbekleidung und über die „Eroberung des Strumpfbandes“.
Beginn: 16 Uhr
Öffnungszeiten: Jeden Sonntag von 14 bis 17 Uhr
Infos und Führungsanfragen unter 06698 911 696 oder unter www.dorfmuseum-holzburg.de