Vortrag über die Reiherbeize Landgraf Friedrich II. von Hessen-Kassel
Im Rahmen unseres herbstlichen Schwerpunktthemas
„Die Kulturgeschichte der Jagd“ im Schwälmer Dorfmuseum Holzburg trägt der Kunsthistoriker Dr. Anton Merk am
Samstag, 30. September 2017, 19 Uhr über den Bilderzyklus
„Die Reiherbeize des Landgrafen Friedrich II. von Hessen-Kassel 1762“
im Blauen Saal des Schwälmer Dorfmuseums vor.
Der großformatige in sechs Szenen unterteilte Bilderzyklus – gemalt von Johann Heinrich Tischbein d.Ä. (1722-1789) - ist heute im Schloss Fasanerie bei Fulda der Kulturstiftung des Hauses Hessen
zu sehen.
Um was geht es?
Nach dem Frieden von Hubertusburg 1763, der endlich den vor allem für Hessen so verlustreichen siebenjährigen Krieg beendete, wurde der Frieden mit einer festlichen Beizjagd in der Nähe des
Jagdschlosses Wabern gefeiert. Neben seinem Nachbarn und ehemaligen Kriegsgegner Karl August Friedrich von Waldeck-Pyrmont hatte Landgraf Friedrich II. (1720-1785) die gesamte Hofgesellschaft zur
Beizjagd geladen.
Tischbein gelingt es in den großformatigen Bildern neben dem eigentlichen Jagdgeschehen in kleinen Genredarstellungen wunderbare Geschichten zu erzählen und die Landschaft zwischen Wabern,
Fritzlar und Homberg Efze zauberhaft ins Bild zu setzen. Bei einer Reiherbeize – die zu den vornehmsten Jagdtechniken gehört - geht es darum, mit Wanderfalken die Reiher in der Luft nicht
im Kampf zu töten, sondern sie unverletzt auf die Erde zu zwingen, wo ihnen ein Messingring angelegt wurde.
Die Beize im hohen Flug, die ausschließlich dem hohen Adel vorbehalten und sehr kostenaufwändig war, eignete sich aufgrund ihrer Eleganz für besondere Repräsentationspflichten bei Hofe.
Eintritt: 3.- Euro
Infos unter 06698 / 911 696.