Rotkäppchenwoche 2017

Vom 23. - 30. Juli finden im Rotkäppchenland Veranstaltungen und Aktionen zum Thema Märchen statt.

> Mehr zum Programm finden Sie im aktuellen Flyer <

 

Das Schwälmer Dorfmuseum Holzburg startet am

Sonntag, 23. Juli 2017, 14 Uhr im Blauen Saal mit einem Vortrag von Burkhard Kling, der Leiter des Museums Brüder Grimm-Haus in Steinau an der Straße, über die berühmte Märchenfigur Rotkäppchen.

 

Titel "Es war einmal eine kleine süße Dirn".

Museum und Museumscafé sind am 23.7. geöffnet.

Der Eintritt beträgt 3.- Euro.

 

Um 16 Uhr wird in der Galerie Holzburg die Ausstellung

"Das Rotkäppchen und die schöne Kunst" eröffnet.

 

Das Märchen von Rotkäppchen und dem bösen Wolf gehört zu den bekanntesten Märchen aus der Sammlung der Brüder Grimm. Jeder kennt das Märchen, nicht nur in der Grimm-Fassung, auch der französische Märchensammler Charles Perreault hatte es im späten 17. Jahrhundert aufgezeichnet und der Romantiker Ludwig Tieck hatte schon vor den Brüdern Grimm eine dramatisierte Fassung erstellt. Rotkäppchen lebt in verschiedensten Texten weiter, bis heute, mal frech und kokett, mal anarchistisch…


Rotkäppchen wird bei Perreault am Ende vom Wolf gefressen und der Leser erhält eine kurze moralische Belehrung. Auch in Ludwig Tiecks dramatisierter Bearbeitung des Rotkäppchen-Stoffes ist das Ende für die Hauptfigur tragisch, auch wenn der Jäger, der hier neu eingeführt wird, den Wolf erschießt. Beide Fassungen waren den Brüdern Grimm bekannt.
Interessant für das Märchen vom Rotkäppchen ist die Tatsache, dass die Brüder Grimm die in der ersten Ausgabe aufgeführte „Bouteille“ Wein, die der Großmutter zur Stärkung gebracht werden soll, ab der zweiten Auflage der Märchen in eine „Flasche“ Wein veränderten; damit und mit ihrer positiven Auflösung der Märchenhandlung haben sie stark zur letztendlichen „Verheimatung“ des Märchens in Deutschland beigetragen. Das Mädchen ist so ganz in Deutschland und bei vielen Menschen zu Hause angekommen. Fast jeder besitzt ein Rotkäppchen, als Puppe, als Bild oder in einem anderen Medium, Gegenstände jeglicher Art wurden mit Rotkäppchen-Motiven verziert...


Wir wissen von der Kopfbedeckung, die dem Mädchen und dem Märchen den Namen gegeben hat, ein wahrlich markantes Kleidungsstück ist das, aber alle anderen Elemente des Aussehens, Alters, der Haarfarbe und Kleidung, das ist uns unbekannt, oder doch nicht? Jeder hat ein Bild im Kopf vom „Chaperon Rouge“, vom Rotkäppchen oder von „Little Red Riding-Hood“ wie es in den englischen Übersetzungen heißt, und das hat mancher Künstler, mancher Graphiker, mancher Werbegestalter mitgeprägt, vor allem aber, es ist immer anders. Rotkäppchen ist immer und überall zu finden, auf Weihnachtsdekorationen aus Glas und Porzellan, auf Ostereiern, es wurde als Margarine-Sammelfigur der 1950er Jahre hergestellt und war früher in der NS-Zeit häufiger als Winterhilfswerk-Spendenfigur verteilt worden. Als Holz-Spielzeug und Wanddekorationen taucht es auf, es wurde in Zinn gegossen und als Oblate gedruckt, um Poesiealben oder Lebkuchen zu verzieren.


Kaum ein Märchen ist so vielfältig in der Alltagskultur zu finden, wie das vom Rotkäppchen.
Rotkäppchen war überall und ist überall! Das gilt vor allem für die Schwalm!

 

Wir freuen uns über Ihren Besuch!