Blaue Stunde #2 - 2017

Das Tagebuch des Treysaer Sockenstrickers Johann Valentin Asteroth aus dem Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg 1776-1783


Nach der überaus positiven Resonanz der "Blauen Stunde" am vergangenen Sonntag, lädt das Schwälmer Dorfmuseum Holzburg am

 

Sonntag, 5. Februar 2017 um 16 Uhr

 

zur nächsten Folge der literarischen Reihe "Jucheissa nach Amerika" ein.

 

Eintritt 3.- Euro inkl. Tee und Gebäck.

 


Während das Tagebuch der Generlin Riedesel am vergangenen Sonntag das Kriegsgeschehen aus der Sicht einer adeligen Offiziersfrau schilderte, spiegeln die Aufzeichnungen des Treysaer Sockenstrickers Johann Valentin Asteroth (1758-1831), das am kommenden Sonntag gelesen wird, den Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg aus der Perspektive eines einfachen Soldaten. Asteroth, der gerade  einmal 18 Jahre alt war als er eingezogen wurde, gehörte zur 2. hessischen Division unter dem Oberbefehl des General Huyne. Das Regiment kämpfte auf der Seite der Engländer gegen die abrünnigen amerikanischen Kolonien, die 1783 die endgültige Unabhängigkeit von Großbritannien errangen. Von Ziegenhain aus marschiert das Regiment Huyne die Weser abwärts bis Bremerlehe (Bremerhaven) und schiffte sich am 9. Juni 1776 von Cuxhaven aus über Plymouth nach Long Island (vor New York) ein.


Das Tagebuch, das Asteroth im Dialekt seiner Schwälmer Heimat aufgeschrieben hat, zeigt viel Sprachwitz und eine gute Beobachtungsgabe. Er war als Bedienter des Feldpredigers Heinrich Kümmel selbst nie in Kampfhandlungen verstrickt und kehrte 1783 unversehrt und reich an Erfahrungen in seine hessische Heimat zurück. Asteroths Reise über den "großen Teich" gehört mit Sicherheit zu den einprägsamsten Abenteuern seines Lebens.