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Der Mensch lebt nicht vom Brot allein
Am Sonntag, 5. Juni 2016 dreht sich im Schwälmer Dorfmuseum Holzburg alles um die Grundnahrungsmittel Getreide und Brot. Anhand von
zahlreichen Museumsobjekten erzählt Heidrun Merk ab 15 Uhr wie man Brot vor Mausfraß schützte, wo es aufbewahrt wurde, welche
regionalen Brotspezialitäten es gab, über die Hierarchie von Getreidesorten für Menschen und Tiere und vieles mehr.
"Unser täglich Brot" steht auch heute noch symbolisch für Ernährung schlechthin. Was heute kaum mehr vorstellbar ist: Bis ins 18. Jahrhundert war Getreide Hauptnahrungsmittel in Gestalt von Brot,
Grütze, Mus, Brei und Bier. Denn die von Kolumbus aus Amerika eingeführte Kartoffel setzte sich in Europa erst sehr zögerlich durch und bot - nachdem man die sättigende Qualität der Knolle
erkannte - eine echte Alternative zum Hauptnahrungsmittel Getreide. Die italienische Polenta , das englische Porridge oder unser Müsli erinnern noch heute an die herausragende Rolle, die Getreide
jahrhundertelang für unsere Ernährung gespielt hat.
Die Abhängigkeit von einer guten Ernte, von einer trockenen Lagerung in ausreichend großen Kornspeichern war existentiell für die Ernährung der Menschen. Mißernten, Feuersbrünste, Kriege oder
Seuchen konnten buchstäblich über Nacht die Ernte vernichten und katastrophale Hungersnöte auslösen, die Reiche und Arme gleichermaßen trafen. Bucheckern, Eicheln, Kastanien oder Runkelrüben
mußten als Mehlersatz herhalten. Eine weitere Gefahr bestand durch Mutterkorn erdorbenes Getreide, das zu schweren Mißbildungen beim Menschen führte.
Am Ende der Führung werden Kostproben aus verschiedene Brotsorten mit Aufstrichen angeboten, denn.... der Mensch lebt ja nicht vom Brot allein...
Natürlich hat auch das Museumscafe mit leckerem Kaffee und Kuchen von 14 bis 17 Uhr geöffnet.